Mediation > Kinder in der Mediation

Kinder in der Mediation


Wenn Paare sich trennen, ist das ein tiefgreifendes, schmerzhaftes Ereignis im Leben, doch es sind Erwachsene, die im Laufe des Trennungsprozesses ihr Leben wieder selbst in die Hand und Verantwortung dafür übernehmen können.

Kinder werden davon jedoch überrollt und fühlen sich oft nicht nur tieftraurig, sondern auch besonders hilflos. Dies ist nicht ihr Konflikt und doch hat er große Auswirkungen auf ihr Leben. Sie haben vielleicht das Gefühl, es zerreißt sie und sie erleben eine große Verunsicherung.

Nie brauchen Kinder mehr Hilfe als in dieser Situation, in der es den Eltern wegen des Konfliktes auf der Paarebene oft  besonders schwer fällt, gut für ihre Kinder zu sorgen.

Trennung und Scheidung gehören in unseren Alltag, in Deutschland wird jede zweite bis dritte Ehe geschieden. Glücklicherweise gibt es inzwischen eine Fülle von Beratungsangeboten, die Kindern in dieser Situation helfen: Kinderkurse für Trennungs- und Scheidungsfamilien oder Elternkurse z.B. „Kind im Blick“. Erkundigen Sie sich bei Ihrer örtlichen Erziehungs- und Familienberatungsstelle. Außerdem finden Sie in der untenstehenden Linkliste Kinder- und Jugendbücher zu diesem Thema.

Wichtig ist, dass Kinder in dieser Situation in der richtigen Art und Weise einbezogen werden. Auch wenn niemand direkt mit ihnen oder in ihrem Beisein über den Konflikt spricht, erleben sie den Konflikt gefühlsmäßig.

Nach der UN-Kinderechtskonvention haben Kinder das Recht auf Gehör. Sie müssen gefragt werden, welches ihre Bedürfnisse in dieser Situation sind, aber sie dürfen nicht mit Entscheidungen belastet werden, die sie in Loyalitätskonflikte stürzen und ihrem Alter nicht angemessen sind. Für diese Entscheidungen sind die Eltern zuständig und verantwortlich.

Es kann sinnvoll sein, Kinder in den Mediationsprozess mit einzubeziehen. Immer werden Familienmediator/innen die Kinder mit im Blick haben und die Eltern unterstützen, jenseits der eigenen Bedürfnisse über die Kinder nachzudenken. Manchmal kann das gemeinsame Betrachten eines Fotos des Kindes helfen oder ein leerer Stuhl kann symbolisch in den Raum gestellt werden. Zudem können die Kinder durch Dritte oder durch die Mediator/innen selber nach ihren Bedürfnissen gefragt werden, allein oder im Beisein der Eltern, die schweigend im Hintergrund sitzen.

Ältere Kinder können - wenn die Eltern inzwischen auf einem gemeinsamen Weg zu einer guten Lösung sind - in bestimmten Phasen der Mediation mit diskutieren, „brainstormen“ und ihre Bedürfnisse vorstellen.

In jedem Fall wird eine Sitzung mit Kindern sorgfältig mit den Eltern vorbereitet.