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Fachtagung 2024 Regenbogenfamilien


Herzliche Einladung zur

Fachtagung Regenbogenfamilien

am 15./16. Nov. 2024,

in Oberursel bei Frankfurt

Familien verändern sich und doch streben viele Menschen nach dem Halt und Rahmen der Familie, auch in alternativen Formen. Menschen wollen füreinander Verantwortung übernehmen, finden aber in den herkömmlichen Strukturen nicht immer das richtige Zuhause.

Auch in diesen neuen Familienformen gibt es zahlreiche Konflikte.

Familienmediator/innen werden immer häufiger angefragt und können wertvolle Arbeit leisten.

LGBTQIA+ sensitive Familienmediation - professionelles Arbeiten mit neuen Familienformen - Wie geht das?

Hinter dem Begriff "Regenbogenfamilien" verbirgt sich für uns aber viel mehr: Wir möchten gerade vor dem Hintergrund der aktuellen gesellschaftspolitischen Lage gemeinsam ein Statement setzen

und für eine offene, freiheitliche und tolerante Gesellschaft eintreten, die in ihrer Vielfalt und Unterschiedlichkeit ihre Stärke erkennt und sich gemeinschaftlich, demokratisch für den Erhalt dieser Werte einsetzt.

 

Die Förderer der Familienmediation i.S.d. BAFM freuen sich, auch Gastgeber für die Mitgliederversammlung der BAFM e.V. sein zu können

Freitag, 15. Nov. 2024

Vortrag: Trans*identität und Familie - Dr. Livia Prüll

Dr. Livia Prüll, trans*idente Ärztin, Autorin und Medizinhistorikerin an der Universität Mainz, wird nach einer kurzen Begriffsdefinition das Thema zunächst aus der Sicht des trans*Kindes, dann aus der Sicht von trans*Eltern beleuchten. Die zusammengefassten Ergebnisse stellt sie schließlich in den Zusammenhang von Diversitäts- und Demokratieerziehung. https://www.livia-pruell.de/

 

Workshops

  1. Trans*identität und Familie mit Dr. Livia Prüll

Der Workshop bezieht sich auf den vorangegangenen Vortrag und schließt thematisch an diesen an. Er bietet die Möglichkeit, das Phänomen "Transidentität" im Rahmen von Übungen besser zu verstehen und sich über das spezielle Thema "Transidentät und Familie" auszutauschen und es interaktiv angehen zu können.

 

  1. … ich bin trans… und nun?

Hype oder Normalität? Eine hoch polarisierte öffentliche Diskussion beeinflusst die familiäre Dynamik transidenter und nichtbinärer Menschen.

… mein Papa heißt Michelle…

… ich kann es ihnen nicht sagen, sie werden mich hassen…

… dies ist nur eine pubertäre Phase, weitere Schritte kommen für uns nicht infrage…

Aus Sicht der Selbsthilfe und der Psychotherapie wird die Dynamik in der Arbeit mit den Familiensystemen aus unterschiedlichen Sichtweisen dargestellt.

Silke Hess, Vorstandsmitglied von Trans-Ident e. V. und Dr. phil. Volker Langhirt, niedergelassener Psychotherapeut für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene und ihr Bezugssystem, bisher Sachverständiger bei Gericht nach TSG,

 

 

  1. Mit uns selbst fangen wir an! Die Bedeutung der inneren Haltung der Mediator:in

Der Workshop nimmt unsere Werte, Glaubenssätze, Vorprägungen zum Thema Regenbogenfamilien in den Blick.

Sind wir wirklich allparteilich? Was bedeutet unsere innere Haltung für die Mediation? Und wie steuern wir uns selbst?

Lilly Fritz, Mediatorin BAFM, Ausbilderin, adribo Academy https://adribo-academy.de/ , Supervisorin, Coach, lizenzierte Mind Codex Trainerin

 

  1. Wahrnehmung des Unbekannten

Sich für die individuelle Freiheit und Toleranz gegenüber sexueller Vielfalt und Transidentität auszusprechen, ist eine Sache. Was aber, wenn es auf einmal den Freundeskreis oder gar die eigene Familie betrifft und sich ein Ehepartner als homosexuell oder transident outet? Dann müssen und dürfen wir uns wirklich auf das große Thema der sexuellen Individualität einlassen: In diesem Workshop erarbeiten und betrachten wir Aspekte der individuellen Wahrnehmung im unmittelbaren Kontakt mit sexueller Vielfalt. Was prägt unsere individuelle Wahrnehmung, was macht die unterschiedlichen Perspektiven der Beteiligten aus.

Monika Isabel Janku, Mediatorin BAFM, BM, QVM, Wirtschaftsmediatorin IHK, Rechtsanwältin, Gestalttherapeutin, Resilienz-Coach und Trainerin  https://gestalt-counseling.de/

 

  1. Kunst, Coaching und Mediation

         KUNST ALS IMPULSGEBER FÜR VERÄNDERUNG UND ENTWICKLUNG

Ein Bild sagt mehr als tausend Worte… Davon muss ich mir ein Bild machen… diese Äußerungen kennen wir alle. Wann hat Sie das letzte Mal ein Bild berührt und nachhaltig beschäftigt?
Beim Coaching mit Kunst kommen Kunstwerke als dritter Gesprächspartner ins Spiel.
Kunst kann als hilfreicher Ausgangspunkt zur Reflexion und Problemlösung dienen: Sie öffnet den Zugang zur Gefühlsebene und schafft einen Rahmen, um Fragen zu stellen, Denkmuster zu erweitern, miteinander ins Gespräch zu kommen und die Kommunikation zu verbessern - sie bietet Raum für neue Blickwinkel.
Was lässt sich davon für einen wirkungsvollen Einsatz in Mediationsverfahren nutzbar machen?

Dr. Melanie Damm, Coach und Kunsthistorikerin https://drdamm-coaching.de/

         

 

 

Samstag, 16. Nov. 2024

1. Vortrag:  Rechtliche Rahmenbedingungen für Regenbogenfamilien mit RAin und Mediatorin BAFM Sabine Hufschmidt

2. Vortrag: Regenbogenfamilien und queer families - Herausforderungen für die Beratung mit Prof. Dr. Stefan Timmermanns

Im Zentrum steht die besondere Situation von Regenbogenfamilien und queer families sowie die Herausforderungen vor die sie vor allem nach der Geburt ihres Kindes gestellt sind. Vorabsprachen, z.B. über das Sorgerecht und andere rechtliche Dinge, werden von den meisten getroffen. Dennoch können nicht alle Schwierigkeiten antizipiert werden. So bleibt genügend Konfliktpotenzial für die Gestaltung von Familienbeziehungen und Kindererziehung. Der Vortrag möchte für die Herausforderungen sensibilisieren und dadurch Mediationen erleichtern.
Prof. Dr. Stefan Timmermanns, Professur für Sexualpädagogik und Diversität in der Sozialen Arbeit an der University of Applied Science Frankfurt/M.
           

Workshops am Nachmittag

  1. Kollegiale Beratung zu Fällen und Fragen aus der Praxis

Prof. Dr. Stefan Timmermanns vertieft in einem seinem Vortrag folgenden WS die Thematik.

  1. Polyamorie und Regenbogenfamilien: Mediation jenseits traditioneller Beziehungsformen  - Workshop VII bereits leider ausgebucht ! -

In diesem Workshop erwartet Mediatorinnen ein tiefgehender Einblick in die vielschichtigen Strukturen und Herausforderungen komplexer Beziehungsgeflechte - wie z.B. polyamorer Beziehungen sowie Regenbogenfamilien. Wir diskutieren die besonderen Dynamiken und Konfliktfelder, die in solchen Beziehungsgeflechten auftreten können. Anhand von praxisnahen Beispielen aus der Praxis von Kris Beer und einer damit verbundenen interaktiven Übung erlernen die Teilnehmer*innen effektive Techniken und Strategien, um in diesen komplexen Kontexten erfolgreiche Mediationsprozesse zu gestalten. Der Workshop bietet wertvolle Werkzeuge zur Förderung offener Kommunikation, zur Konfliktlösung und zur Stärkung des gegenseitigen Verständnisses in sogenannten Polykülen oder Regenbogenfamilien. Mediator*innen verlassen diesen Workshop mit einem erweiterten Repertoire an Wissen und Fähigkeiten, um in alternativen Beziehungsstrukturen kompetent und einfühlsam zu agieren.

Kris(tin) Beer, https://dynamischindiezukunft.de/  Systemisches Coaching Supervisorin Mediation Mediationssupervision  Training   Moderation

Fokus auf: Alternative Paarberaterin für Paare, die sich öffnen möchten, Paare, die nicht-konsensuelle Monogamie oder konsensuelle Polyamorie leben wollen,  Bi-Paare, Unternehmerpaare und Inhaberpaare,  Neurodiverse Personen, Teams und Führungskräfte

 

 

  1.   LSBT*I im Alter

Die Interessen von älteren und hochaltrigen Lesben, Schwulen, bisexuellen, trans* und intergeschlechtlich geborenen Personen finden häufig wenig Berücksichtigung. Viele Jahre fehlten ihnen Vorbilder und Handlungsoptionen für eine selbstbestimmte Familienplanung. Daher entwickelten LSBT*-Senior:innen eigene Strategien und Strukturen, um sich tragfähige, familiäre Bindungen zu schaffen - parallel oder fernab der eigenen Herkunftsfamilien und/oder ehemaligen heterosexuellen Ehen mit Kindern.

Der Workshop zeigt Lebensläufe und historische Rahmenbedingungen von LSBT*-Senior:innen auf. Anhand von biografischen Beispielen werden deren Bedarfe und Wünsche vermittelt und ein Praxistransfer ermöglicht, z.B. wie bei einer Familienmediation die Anforderungen von älteren LSBT*-Personen umgesetzt werden können?

Elke Kreß und Markus Johannes, Fachreferent:innen der Hessische Landesfachstelle LSBT* im Alter

IX. Think outside your box! Queere Familiengründungen in der Mediation Workshop IX bereits leider ausgebucht ! -

Queere Familiengründungen und Mediation sind ein Match - die Synergie (Q&M) hat ein hohes kreatives Potential. 99% der queeren Familiengründungen sind eine bewusste Entscheidung. Rollenmodelle und Doing Gender sind fluide. Und sie sind für alle Mediator:innen ein Fenster in die Zukunft der Familien von Morgen.
Auf der anderen Seite müssen queere Familien nach wie vor hohem gesellschaftlichem Druck und Minderheitenstress standhalten und gleichzeitig müssen die Sorgeberechtigten und alle anderen Beteiligten ihren Kindern Orientierung, Sicherheit und Schutz bieten. Wozu meiner Mediationserfahrung nach, die meisten wild entschlossen sind und deshalb bereits im Zauber des Anfangs in Betracht ziehen, Mediation für sich in Anspruch zu nehmen. In guten für die schlechten Zeiten.
Krisenprävention ist für queere Familiengründungen bereits in der Gründungsphase ein bewusst mitgedachtes Thema. Queere Menschen sind keine Fabelwesen, das heißt sie sind normalsterblich und dem Schicksal ausgeliefert, sie werden manchmal krank, immer alt, haben Konflikte und trennen sich und sie sind häufig familiär nicht so selbstverständlich in ihre Herkunftsfamilien eingebunden, sondern setzen eher auf Wahlverwandtschaften.
Wenn Sie mit queeren Familien authentisch und glaubwürdig als professionelle Verbündete (Allys) jenseits von pink-washing arbeiten wollen, benötigen Sie als Mediator:innen ein Bündel an Wissen, (Queers in der Mediation haben keinen Bildungsauftrag) und eine reflektierte innere Haltung zu dem, was Familie ist und sein kann.
In diesem Workshop möchte ich mit Ihnen gemeinsam herausdestillieren für welche Familienkonstellationen des queeren Spektrums Sie am Ende dieser Fachtagung, mit all dem Wissen was Ihnen von den Kolleg:innen zur Verfügung gestellt wurde und über das Sie bereits verfügten, als Mediator:in arbeiten und ihr Profil erweitern wollen.

 

Jana Rehbein (sie/ihr), Coach & Supervisorin (DGSv) und Mediatorin (BM® und BAFM), Gestalttherapeutin. Ich arbeite seit vielen Jahren mit queeren Menschen/Familien in der Mediation, begleite angestellt bei einem freien Träger der Jugend- und Familienhilfe LGBTQI+ in Krisensituationen und im Rahmen des Kinderschutzes. Darüber hinaus coache und supervidiere ich LGBTQI*-Fachkräfte und Fachkräfte die mit LGBTQI* arbeiten. 

 

        X. Wahlfamilien als Unterstützungssysteme für Regenbogenfamilien im Kampf gegen Einsamkeit

In diesem interaktiven Workshop erkunden wir die Bedeutung von Wahlfamilien als unterstützende Netzwerke für Regenbogenfamilien. Für viele LGBTQIA+-Personen sind traditionelle Familienstrukturen nicht immer zugänglich oder unterstützend. Daher können Wahlfamilien - bestehend aus engen Freund:innen, Verbündeten oder Gleichgesinnten - zu einem zentralen Rückhalt werden. Wir beleuchten, wie Wahlfamilien gezielt als emotionale und soziale Ressource genutzt werden können, um Einsamkeit zu überwinden und den Zusammenhalt zu stärken. Außerdem wird diskutiert, wie Regenbogenfamilien aktiv Wahlfamilien aufbauen und pflegen können, um ihre Resilienz und ihr Wohlbefinden zu fördern.

Olga Ploke, Gründerin und Geschäftsführerin von adandra, https://adandra.net, Frankfurt/M.

 

 

 

Programm

entsprechend vielfachem Wunsch wird die Fachtagung zwei volle Tage dauern:

Do., 14. Nov. 18-19 Uhr   Mitgliederversammlung des Fördervereins

Do., 14. Nov. 19-21 Uhr    gemeinsames Ankommen und Abendessen
       
Fr., 15. Nov.     9.00 Uhr    Anmeldung
                        9.30 Uhr    Begrüßung
                      10.00 Uhr    BAFM-MV
                      11.30 Uhr    Pause
                      12.00 Uhr    BAFM MV
                      13.30 Uhr    Mittagessen
                      15.00 Uhr    Vortrag
                      16.30 Uhr    Pause
                      17.00 Uhr    5 Workshops
                      18.30 Uhr    Pause
                      19.30 Uhr    Sektempfang, Abendessen und Tanz

Sa., 16. Nov.    9.00 Uhr    Begrüßung
                         9.15 Uhr    Vortrag 1
                       10.45 Uhr    Pause
                       11.15 Uhr    Vortrag 2
                       13.00 Uhr    Mittagessen
                       14.30 Uhr    5 Workshops
                       16.00 Uhr    Zusammenfassung
                       17.00 Uhr    Ende des Fachtagung       

 

Organisatorisches

Tagungsort:

Parkhotel am Taunus Hohemarkstr. 168, 61440 Oberursel, Tel: 06171 9200, https://www.parkhotel-am-taunus.de

U-Bahn-Haltestelle "Waldlust" U3 und U5 30 Min vom FFM HBF direkt vor dem Hotel

Oberursel grenzt nördlich direkt an die Stadtgrenze von Frankfurt am Main und ist eine lebendige Kleinstadt mit Altstadtkern am Fuße des Taunuskamms

 

Unterbringung: Im Hotel können Zimmer gebucht werden.

 

Anmeldung und Kosten:

Die Anmeldung erfolgt über das untenstehende Formular oder per E-Mail an foerderverein@bafm-mediation.de unter Nennung des Namens, Adresse, E-Mail, Geburtsdatum für die Teilnahmebescheinigung und Workshopwahl (Freitag und Samstag,1. und 2. Wahl). Bitte teilen Sie uns auch mit, ob Sie am gemeinsamen Abendessen teilnehmen.

Die Tagungsgebühr beträgt 150 € für Mitglieder des Fördervereins und BAFM-Mitglieder und 200 € für Nicht-Mitglieder (incl. Verpflegung).

Am Freitagabend wollen wir gemeinsam zu Abend essen. Bitte melden Sie sich dazu separat an. Die Kosten für das Abendessen betragen 30 € .

Bitte überweisen Sie den entsprechenden Gesamtbetrag unter dem Stichwort „Fachtagung Regenbogenfamilien" auf das Konto des Fördervereins Förderer der Familienmediation i. s. d. BAFM IBAN: DE97 5206 0410 0003 9053 22, BIC: GENODEF1EK1. Sie erhalten eine Quittung vor Ort in Ihrer Tagungsmappe sowie eine Fortbildungsbescheinigung über 8 Stunden.

 

Rücktritt von der Teilnahme

Bei einer Stornierung bis zum 1.11. 2024 wird der Gesamtbetrag zurückerstattet. Bei einer Stornierung nach diesem Zeitpunkt kann der gezahlte Betrag leider nicht erstattet werden, es sei denn, es wird ein:e Ersatzteilnehmer:in benannt.

Anmeldung